J-Pommes


Was dem Deutschen seine Frittenschmiede, ist dem Japaner sein Curry-Shop. Von diesen Läden gibt es jedenfalls immer einen in der Nähe. Verschiedene Ketten bieten ihr Curry, in der Sauce liegt das Geheimnis der jeweiligen Anbieter, an. Doch nicht nur in den eben erwähnten Ketten, meist auch in jedem Restaurant oder Cafe, ist Curry auf der Speisekarte zu finden. Auch im Supermarkt liegt es in den Regalen, hier dann in der Instant-Variante, die nur dem kochenden Wasser hinzugefügt werden muss.

Gestern war ich dann auch wieder in der Curryschmiede meines Vertrauen. In der schwülen Hitze der letzten Wochen, die gestern einen ihrer gefühlten Höhepunkte hatte, spürte ich plötzlich das Verlangen nach Silberzwiebeln. Diese können als Beilage gewählt werden, während meist auch schon eingelegter Ingwer als Topping kostenlos dazu gereicht wird. Im Eingang steht ein Automat, an dem man die Größe des Gerichts, die wird nach Menge des Reis in Gramm eingeteilt, wählt. Also nochmal für den Curry-Anfänger: Unten ist Reis, oben die Sauce und als Beilage in dieser Kette dann geschnittener Salat aka Weißkohl. Dann gibt es zudem noch die perfidesten Varianten sein Curry zu krönen. Kleine Würstchen, frittierte Garnelen und frittierte Schnitzel vom Huhn oder Schwein sind die bekanntesten. Silberzwiebeln, gekochte Eier, Käse und anderes können dann dazu extra gewählt werden. Die Bons, die aus dem Automaten kommen, reicht man dann jemandem hinter der Theke, der lautstark die Bestellung einem anderen Kollegen verkündet. Diese lautstarke Kundenfreundlichkeit ist fast überall zu hören. Sie fängt im Eingangsbereich und bei Eintritt ins Geschäft an und endet beim Herausgehen. An manchen Tagen nervt es, an manchen muss ich jedesmal irre grinsen, manchmal esse ich dann lieber zu Hause.


Da kann man es zurzeit aber kaum aushalten
, denn in dieser Kombination aus Holzskelett und Kunststoff-Verschalung, in meinem Fall dann auch direkt unter dem Flachdach, staut sich die Hitze derart, dass ich kaum atmen kann, wenn ich eintreten will. Die letzten Tage habe ich im Baumarkt verbracht, gleich gehe ich wohl auch wieder. Die Fenster sind teilweise abgeblendet, einen großen Ventilator habe ich geholt, nun noch eine Plane zum Verdunkeln am Balkon befestigen und die Fenster im Schlafzimmer noch dunkler machen. Doch da den ganzen Tag ab Sonnenaufgang die Sonne von drei Seiten die Butze aufheizt, werde ich wohl auch heute Abend wieder an den Fluss fahren. Eindrücke von gestern könnt ihr nun hier sehen.


One response to “J-Pommes

  1. Ooooh Silberzwiebeln.
    Lecker!
    Das lautstarke Begrüßen und verabschiedenen jeden Gastes ist mir ganz deutlich in Shibuya aufgefallen. Da muss ich dann ehrlich sein: Ich empfand es, weil es wirklich ohne Unterlass war, ganz schön störend.
    Diese Bestellautomaten fand ich für mich persönlich auch eine neue Erfahrung, mit der ich alleine definitiv nicht klar gekommen wäre.
    Aber dafür hatte ich ja den weltbesten Touristenführer an meiner Seite!
    🙂

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