Wasser war nie mein Element. Ich bin Radfahrer, kann zudem auch Autos nichts abgewinnen. Geschwindigkeit mit eigener Kraft zu erzeugen und diese, ebenso wie die Fortbewegung mit dem Rad an sich, dass ist es, was ich mag und zu genießen weiß. Schwimmen habe ich auch erst spät gelernt, doch bis heute kann ich auch nicht Kraulen, sondern nur Brust-Schwimmen. Da ich aber auch dem stupiden Fortgang, lediglich zwischen A und B hin- und herzuschwimmen nichts abgewinnen kann, konnte ich mich auch hier nicht zum Profi entwickeln. Meine bisherige Schnorchelei in Griechenland seinerzeit und auf Okinawa machten mich jedoch auf die reizvolle Unterwasserwelt aufmerksam, auch wenn mir die Seeschlangen auf Okinawa es nicht einfach machten. Nichtsdestotrotz hat mich nach meinen kleinen Testtauchgang in Malaysia im August irgendwie der Gedanke nicht losgelassen, wieder mal für längere Zeit abzutauchen. Gedacht, getan:
Nach einem relativ drögen, arg mies produzierten und 80er Jahre humorlastigen Video, ging es dann allerdings bereits am zweiten Tag mit der kompletten Ausrüstung ins Meer hinaus. Es war nicht wirklich tief, sogar noch in Strandnähe, doch um an die Oberfläche zu gelangen, musste man sich schon ein bisschen bewegen. Es folgten diverse Übungen mit dem Atemgerät, mit und ohne Maske, sowie für Handzeichen zur Kommunikation unter Wasser. Es kostet wirklich Überwindung, die Maske unter Wasser abzunehmen und so zu tun, als würde der Sauerstoff-Vorrat zur Neige gehen oder es ernstere Probleme damit geben. Mit meinen Tauch-Buddy, wir waren nur zu zweit mit dem Instructor, machte es dann aber nach einer Weile und diversen Schwierigkeiten richtig Spaß. Am darauf folgenden Tag ging es dann zur Sache: Mit dem Boot ging es hinaus auf das offene Meer, wo dann auch der erste Sprung ins kalte Wasser, bzw. in tiefere Gewässer, erfolgte. Alle Übungen vom Vortag mussten auch hier absolviert werden, später dann auch noch das Ablegen der Ausrüstung an der Oberfläche.
Die ersten Momente, nein, die Zeit unter der Wasseroberfläche ist im Nachhinein schwierig zu beschreiben, muss ich sagen. Es hatte aber etwas Erhabenes und gleichzeitig Respekt einflößendes an sich. Die Nervosität legte sich erst langsam nach dem späteren, zweiten Tauchgang. Die Atmung zu kontrollieren, sich selbst und seinen Körper unter Wasser wahrzunehmen, parallel dazu versuchen, auch von seinem Umfeld so viel wie möglich zu sehen. – Das alles forderte Konzentration und Kraft, brachte aber auch diverse Adrenalinschübe und aufregende Momente mit sich. Prima, dass alles so gut organisiert war, die Leute alle nett waren und die Abende in den Bars am Strand bei arg leckerem Thai-Food und Bier ausklangen.