Irgendwann, ich glaube 1999, waren Mimini und ich das erste Mal in Japan. So absurd es sich auch anhören mag, war es eine recht spontane Reise. Noch absurder, wenn man bedenkt, dass wir den Flug über ein Angebot einer unsagbar inhaltslosen Zeitung mit arg viel Bildinhalt gebucht haben. Wir hörten also von besagtem Angebot und entschlossen uns, es wahr zu nehmen.
So verbrachten wir 6 Tage in der Metropole, die uns schier aus den Latschen haute. Ich habe nur noch schwache Erinnerung an die Anzahl der Kilometer, aber an meine Erschöpfungszustände in den Abendstunden kann ich mich sehr wohl erinnern. Ich hätte mich gerne mal einen Tag lang nur in ein Café gesetzt und einfach nur Leute beobachtet, aber wir sind ganz schön viel rumgekommen in der kurzen Zeit.
Unsere Unterkunft mussten wir uns auch spontan und ahnungslos suchen. Natürlich sind wir damals auch nur nach dem Preis gegangen. So sind wir dann in einer Gegend Tokyos gelandet, die man durchaus als “Downtown” bezeichnen könnte. Letztendlich habe ich dann auch herausgefunden, dass es direkt neben einem bekannten Viertel der Tagelöhner der Hauptstadt liegt. Wir mussten in unserer Herberge, zumindest haben wir es so akzeptiert, zwei kleine Tatamizimmer bezahlen, weil es untersagt war, dass Männchen und Weibchen in einem unterkommen. Darüber amüsiere ich mich gerade prächtig, denn wir haben eines genutzt, aber dennoch beide bezahlt. Jedenfalls lag diese Kaschemme unter jeglichem Niveau jedweder Jugendherberge, die ich bis dato kannte. Man traf hier aber sowohl Anzugträger, als auch Dauermieter, da die Miete vergleichsweise so günstig war. Es gab kein Frühstück, dafür aber einen Grüntee-Automaten auf dem Flur, der immerhin eine Art heißes Wasser mit Chlorgrüntee spendete. Und mein erstes verschlafenes Aha-und Jetlag-Erlebnis war ein nach zwei Tagen gefundenes Café, in dem ich hungrig in ein vermeintliches Schokobrötchen biss, und sich dieses als ein mit süßen Bohnen gefülltes Gebäckstück enthüllte.
Der Aufenthalt in Tokyo allgemein war im Nachhinein allerdings wunderbar und von sehr vielen interessanten Eindrücken geprägt. Und solltet ihr einmal nach Tokyo fliegen, dann guckt euch vorher die Räumlichkeiten eurer Herberge an. Und wenn ihr dann vor einem “Hotel New Koyo” im Taito-ku stehen solltet, erinnert euch an meine Worte.
2 responses to “Seinerzeit”
und rote schlappen gabs, die dir sehr gut standen. haha.
ja, das erste fiese süsse bohnen brötchen – würg.
und ein sven, der in der subway immer konfus war. hahahahah.
Also das mit den Schlappen kann ich mit beim Tiltman richtig gut vorstellen.
Japan/Tokyo sind auf jeden Fall auch noch auf der Liste meiner Reiseziele. Aber mittlerweile warte ich noch ein bisschen, damit LFK auch was von der Reise hat.
Und dann komme ich eh noch mal auf Dich zu und lasse mich zu Tokyo beraten !!!