Ausländerfeindlichkeit ist auch in Japan ein Thema. Angefangen vom bekannten Terminus des Gaijin, des Menschen von außerhalb, hat sich das Problem von Menschen, die auf irgendeine Art tiefer in die Gesellschaft Japans eindringen wollen, bis in die heutige Zeit erhalten. Dabei bezieht sich der Begriff nicht nur auf Menschen anderer Nationalitäten, sondern auch auf Außenseiter jenseits gesellschaftlicher „Norm“ in allen Bereichen.
Jenseits von Subkulturen und Milieus hat die Diskussion der Immigration nach Japan gerade einen Höhepunkt in gegenwärtigen politischen Diskussionen eingenommen. Vor Ort selbst haben Chinesen, Koreaner oder Ainu einen schweren Stand innerhalb der Gesellschaft. All diese Minderheiten sind natürlich, wie in anderen Ländern auch, mit Stereotypen behaftet. Nun wird aber auch Ausländern, die nur für kurze Zeit einen Aufenthalt im „Land des Lächelns“ planen, der Aufenthalt erschwert. Japan fordert seit November bei der Einreise, unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung, von allen Nicht-Japanern biometrische Daten ein. Nun ist dies allein heutzutage nicht für einen Protest ausschlaggebend, wenn da nicht auch ein paar kleine Ungereimtheiten wären.
Japaner müssen diese Daten nicht erfassen lassen, die Gefahr geht schließlich nur von Ausländern per se aus, ebenso gibt es in Japan keine Pflicht auch nur einen regulären Personalausweis mit sich zu führen. Kleine Information „off-topic“: Jeder Japaner kennt seine Blutgruppe, um die ein wahrer Kult betrieben wird. Es war mir schon peinlich, meine nicht auswendig zu kennen, trotz regelmäßiger Blutspenden seinerzeit. Ich möchte hier nun keine wissenschaftliche Abhandlung über diese Thematik verfassen oder platte Phrasen dreschen, aber als Japanologe am Rande interessiert, Facetten des Themas an euch weiterreichen. Bei allen Bemühungen Japan in irgendeiner Weise zu internationalisieren, scheitert Japan immer wieder an sich selbst. Wer Fragen diesbezüglich hat, sollte auch mal das JET-Programm näher durchleuchten, oder die Quoten-Ausländer im japanischen Fernsehen kritisch betrachten. Druck seitens ausländischer Regierungen auf politischer, wie wirtschaftlicher Basis kann von Außen ausgeübt werden, aber die wahre Macht den Raum Japan vorteilhaft und einladend für Außenstehende zu präsentieren, liegt letztendlich nur in den Händen der japanischen Bevölkerung selbst.
5 responses to “Festung Japan”
jaaaaa, ich bin ein quotenauslaender im jet-programm OHNE fingerabdruecke!! wohoooo, das sind gleich 3 minoritaeten-features auf einmal.
DU NERVENSÄÄÄÄÄÄÄÄÄGE!!! meine fresse! wie kann ein einzelner mensch so sägig sein! sääääääääääääägig!
drops, weiss und mit ohne ohren
Haha, heute spam ich mal Blog-Gästebücher voll *g*
Die Reportage ist ja nicht so der Knüller…
Ehrlich gesagt, versteh ich auch nicht warum sich so viele Leute in Deutschland darüber aufregen, dass Japan auf Walfang geht (nicht, dass ich das befürworten würde…) und meinen mit Schaum vorm Mund beleidigende Spam-Mails schreiben. Aber kein öffentlich Aufschrei wenn sie bei der Einreise ihre Fingerabdrücke hinterlassen müssen, obwohl das auch durch alle Medien geisterte….herzlichen Glückwunsch, ihr potentiellen Terroristen!
So, das war mein “Spam zum Donnerstag” 😉
Oh und es wundert mich, dass du die SFA erst jetzt kennenlernst. Um ehrlich zu sein, gehören die schon lange zu meinen Lieblingsbands. Das Konzert 1998 (oder wars 1999?) war sehr heimelig mit Wohnzimmeratmosphäre. Fotos und CDs gibts dann beim nächsten Brunch, wann auch immer der stattfinden wird 😉
Eigentlich wusste ich ja schon immer, dass die Japaner irgendwie die Kappe verbogen haben, aber so hätte ich nicht gedacht.
Naja, aber ich mag sie, oder gerade deswegen…